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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 189 franzsische Heimat knpfte, nur ganz allmhlich, die englisch-fran-zsischen Kriege entspringen aus diesem Verhltnis. Erst als sich die Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen hatten, schieden sie sich auch von Frankreich. Das Jahr 1453, in dem die englischen Könige auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die Scheidung der englischen und der franzsischen Nation ist vollendet. In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hastings bis zum Ende des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Auf Wilhelm und seine mnnlichen Nachkommen folgt 1154 das Haus Anjou-Plantagenet, 1461 " " o?k^er} Nebenlinien des Hauses Plantagenet, 1485 Tudor. Charakteristisch fr die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der deutschen) ist, da bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Brgerkriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs Ii. (Anjou-Plantagenet) (1154) gehen zwanzigjhrige Brgerkriege voraus, während der Regierung Heinrichs Iv., des ersten Lancasters (13991413), hren die inneren Kriege nicht auf, die Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor (1485) schliet die dreiigjhrigen blutigen Brgerkriege der Roten und der Weien Rose, der Huser Lancaster und Jork. Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sein Sohn Eduard Ii. ist der erste Prinz von Wales"; die Einwanderung in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebensowenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahrhunderts das Haus Stuart herrscht. Fr die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms des Eroberers grundlegend, ihr weiterer Ausbau erfolgt durch die Magna Charta libertatum, die die englischen Groen 1215 dem König Johann ohne Land abntigen. Als der Begrnder des englischen Parlaments gilt Eduard I. (j 1307). Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die Absetzung Richards Ii. 1399 herbei. 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. Aus der Flle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen entstanden waren, hatten sich folgende zu greren Mchten entwickelt. In Oberitalien war die westliche Lombardei im Besitz der Herzge von Savoyen und Piemont; in der stlichen herrschten die Herzge von Mailand; die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an sich gebracht. In Mittelitalien hatten die Ppste den Kirchenstaat wiederhergestellt. Toskana ist in seiner nrdlichen Halste Gebiet der Stadt Florenz, im Sden von Siena. Die ligurische Kste beherrscht Genua; den Sden bilden die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete sind sehr verschieden, in Savoyen herrscht eine alte Dynastie; in Mailand haben im 14. Jahrhundert die Visconti, glckliche Truppenfhrer, die Herzogswrde an sich gebracht; nach ihrem Aussterben nehmen die Sforza eine hnliche Stellung ein. Venedig ist eine streng durchgebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrt nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen ist; aus

2. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1888 - Wiesbaden : Kunze
270 Vierte Periode des Mittelalters. Frankreich, der mütterlicherseits mit dem Hause Visconti verwandt war, zum Einfall in Mailand. Er besiegte den Herzog Ludwig M o r o, nahm ihn 1500 gefangen und hielt das Land besetzt, ohne daß es Kaiser-Maximilian, der Moros Nichte zur zweiten Gemahlin hatte, hindern konnte. Als die Franzosen später aus Mailand vertrieben wurden, stellte Franz I. nach der siegreichen Schlacht bei Marignano 1515 die französische Herrschaft wieder^ her, bis Karl V. Mailand zurück eroberte. Genua wetteiferte als Handelsstadt mit Venedig und war im Besitze des Handels nach Konstantinopel und den Küsten des schwarzen Meeres. Es besiegte Pisa und eroberte Korsika und Sardinien. Heftige Parteistreitigkeiten schwächten aber seine Macht und brachten es nacheinander unter mailändische und französische Herrschaft. Der Seeheld Andreas Doria gewann ihm zwar die Unabhängigkeit und republikanische Verfassung wieder, und der Versuch des Grafen von Lavagna, Fresko, dem Haufe Doria die Dogenwürde 1547 zu entreißen, mißglückte; aber seit der Begründung des Osmanenreiches hatte es den Höhepunkt seiner Glanzzeit überschritten. Florenz. Nachdem Pisa seine Macht in dem Streite mit Genua eingebüßt hatte, erlangte Florenz unter den Städten Toskanas die größte Bedeutung. Es brachte Pisa und andere Städte in Abhängigkeit von sich und stieg unter der reichen, volksfreundlichen Kauf-mannsfamilie Medici zu hoher Blüte empor. Cosmo von Medici (1428—1464), ein zweiter Perikles, lenkte den Staat ohne Rang und Titel, führte glückliche Kriege und war ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Sein Enkel Lorenzo der Prächtige (1472—1492) war von gleich hohem und edlem Geiste geleitet und machte Florenz zu einem geistigen Mittelpunkt für Europa. Die Bildhauerkunst, Malerei und Musik blühten auf, den von den Türken vertriebenen byzantinischen Gelehrten gewährte er gastliche Aufnahme. Diese verbreiteten hier die Kenntnis der Sprache und Litteraturschätze Altgriechenlands, sammelten begeisterte Jünger um sich und führten so eine Wiederherstellung der Wissenschaften, die Renaissancezeit, herauf, welche in das Geistesleben des Abendlandes einen vollständigen Umschwung brachte. Seit 1489 war der Dominikaner Savonarola in Florenz reformatorifch thätig. In begeisterten Reden forderte er Reinigung und Vereinfachung des Kirchenwesens, Verbesserung des Lebenswandels und die Herstellung der Volksherrschaft in Florenz. Die Mediceer wurden infolge davon vertrieben, und Savonarola kam gegen seinen Willen an die Spitze der Republik, wo er die Verbesserung der

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 247

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
* ' Pyreii ätsche Halb in sei. W als die Muahedim, eine Sekte ^ in welcher der Fanatismus neu angeregt loderte, die Morabethen nicht nur in Africa un- terdrückten, sondern dieselben auch in Spanien verdrängten. Schon zitterten die Christen, da brach Alfons Vj!f., König von Castilien, der Urenkel Alfons Vi., der Toledo eroberte, die auf- strebende Zwingherrfchaft der Mahomedaner in der blutigen Schlacht 1159 beitolosa; nahe an 100,000 Mauren sollen niedergestreckt wor- rrir den seyn durch das Schwert der Christen. Die Muahedim ver- loren ihre Furchtbarkeit noch außerdem, weil sie sich in unzählige kleine Reiche zertheilten, eine leichte und sichere Beute ihrer christ- lichen Nachbarn. Ferdinand Hi., der Heilige, des tapfern Al- fons Viii. Enkel, König von Castilien, verband zuerst durch das Gesetz der U nth eilb arkeit Leon und Gallicien mit Castilien, 1230 dann aber entriß er, Schlag auf Schlag, den Mauren Cordova, den größten Theil von Estremadura, Jaen, Sevilla , Cadiz, und nöthigte die maurischen Könige von Murcia und Grenada, seine *241 Oberlehensherrlichkeit anzuerkennen. Durch eine Flotte schnitt er ^ die Verbindung der afrikanischen Araber mit den spanischen Mau- ren ab. Sein Sohn Alfons X., geeigneter für die einsamen Studien des Gelehrten, als das rege Leben eines Staatsmanns und Königs, ging auf der eröffneten Bahn nicht weiter; allein die bereits zu tief gesunkene Macht der Mauren konnte daraus keinen Vortheil ziehen. Als zweiter Hauptstaat erhob sich neben 1234 Castilien Aragonien, wo Jacob I. durch eine bestimmte Erb ordnung, nach welcher auch, in Ermangelung männlicher Nach- kommen, die Töchter regieren konnten, den Grund zu einer dau- ernden Macht legte. Portugal, anfangs nur'aus dem Lande 1255 zwischen dem Duero und Minho bestehend, wurde den Arabern, bei der wachsenden Macht der christlichen Fürsten gleichfalls ent- risten und durch Grafen verwaltet. Um die Tapferkeit Hein- richs von Burgund zu belohnen, dessen Großvater Robert I., Herzog von Burgund, ein Enkel des Königs von Frankreich, Hugo Capet, war, gab ihm Alfons Vb. seine natürliche Tochter, Donna Theresia Guzman, zur Gemahlin, ernannte ihn zum Gra- fen von Portugal, das seinen Namen vonoporto oder Porto und dem dabei befindlichen Hafen Ca le-Porto Cale, erhielt, mit der Bedingung, diese Lande sollten den Königen von Castilien lehens- pflichtig bleiben, Eroberungen aber von den Mauren jenseits des Tajo dem Grafen erb -und eigenthümlich gehören. Doch über- ließ Alfons bei seinem Absterben auch erstere Lande erblich an 110s seinen Schwiegersohn Ritterlich kämpfte er für die Erweiterung seines Gebiets, wurde aber noch übertroffen von seinem tapfern Sohne und Nachfolger, Alfons 1., welchen, nach dem glanzen- irir den Siege beiouriqu«, wo 13,000 Christen 400,000 Ma- rrr» homcdancr (?) schlugen, seine begeisterten Streiter auf dem Schlacht- felds zum König ausriesen. Mit Hülfe flandrischer und nor-

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 475

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Königreich beider Sicilien. 475 aufs neue mit Neapel unter öftreichischer Oberhoheit verband, den Herzog von Savoien aber durch Sardinien und den Königstitel von letzterem Lande entschädigte. Die Königin von Spanien er- langte für einen ihrer Söhne die Anwartschaft auf die zu erledi- genden Lande Toskana, Parma und Piacenza. Der Tod des Herzogs Anton von Parma und P iacenza setzte demnach den Jnfanten Don Kariös in den Besitz seiner Lande, obschon der Kaiser eine spanische Macht ungern in Italien wurzeln sah. Sein Mißtrauen ward gerechtfertigt beim Ausbruche des polni- schen Krieges nach dem Ableben Augusts Ii., wo Frankreich zu Gunsten des entthronten Stanislaus Lesczinsky die Waffen ergriff und Spanien, vermöge des bourbonischen Familienvertcags, selbi- gem beitrat. Ein spanisches Heer besetzte Neapel, bald daraus auch Sicilien, behauptete sich, und der Kaiser Karl Vi. be- willigte in dem Wiener Frieden, für die Genehmigung der prag- matischen Sanktion, seines Lieblingsplans, die Abtretung des Königreichs beider Sicilien gegen die geringe Entschädigung von Parma und Piacenza, und so gelangte mit Karl Iii., dem Sohne Philipps V., Königs von Spanien, das spanisch- bourbonische Haus auf den neapolitanischen Thron, unter der ausdrücklichen Bedingung jedoch, daß beide Kronen nie verei- nigt werden sollten. Karl nahm sich der innern Angelegenheiten seines Reichs an; verordnete eine gleichmäßigere Besteuerung; verminderte die Abgaben und rüstete Schiffe aus zum Schutze der Küsten gegen die Seeräuber. Wegen seiner Verwandtschaft mit Spanien nahm Karl an dem östreichischen Erbfolge- kriege Theil, indem er 12,000 Mann unter dem General Ka- stropignano zu einer spanischen Armee unter dem Herzoge von Mon? temar stoßen ließ, welcher Mailand erobern sollte. Dem östreichi- schen General Traun ward es leicht, den verzagten Gegner aus dem Felde zu schlagen, und eine englische Flotte, welche von dem Comodore Martin befehligt vor Neapel erschien, nöthigte den Kö- nig zur Neutralität. Als sich jedoch die Oestreichec in der Ver- folgung der Spanier seinen Grenzen näherten, griff er wieder zu den Waffen und vereinigte sich mit den Spaniern, ohne glücklicher als früher zu seyn. Mangel und Krankheiten entfernten darauf den Feind von selbst, Karl vermied ihn zu verfolgen, der Friede zu Aachen gab auch ihm die gewünschte Ruhe wieder, sein Bruder Philipp erhielt durch denselben die Herzogtümer Parma und Pia- cenza, und so ging der Wunsch ihrer Mutter, der Königin Elisa- beth, ihren Söhnen aus den verlorenen italienischen Besitzungen Reiche zu erwerben, in eine vollständige Erfüllung. Die Haupt- stadt Neapel verdankt Karl Iii. einen großen Theil ihrer Verschö- nerungen; die seit 1711 durch einen Prinzen von Elboeuf ver- anlaßten Nachgrabungen des verschütteten Herculanum und Pom- peji ließ er fleißig fortsetzen und die treffliche Wasserleitung von 1731 1733 1734 dk» 18. 1736 1736 — 69 =- 24 1742

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 537

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Italien. 537 Piusvui. (chendenov.1830),und Gregor Xvi., früher Cardi- nal Maurus Capellen, ward sein Nachfolger. Die Besetzung der Stadt Ancona durch französische Truppen hat ihn gewaltsam in die Handel dieser Welt verflochten, wobei sich die langst be- i83 kannte Untauglichkeit der päpstlichen Krieger aufs neue bestätigte. Noch ist er beschäftigt, gegen diese Besitznahme zu prorestiren und Noten zu erlassen; die Entwickelung dieses rathsclhaften Unterneh- mens ist der Zukunft noch Vorbehalten. Unverändert bestehen die übrigen Staaten Italiens noch in derselben Form und Weise, wie der Wiener Congreß sie bestimmte, außer daß der Tod einige der damaligen Regenten abberufen hat. In dem Großherzogthum Toscana folgte Leopold Ii., geboren 1797, seinem Vater Ferdinand, 1624, welcher 1814 dieses sein Erbreich zurück erhielt und dafür das ihm zugetheilte Groß- herzogthum Würzburg an Baicrn überließ; er erhielt noch den Stato degli Presidii, die Souverainetat über das Fürsterthum Piombino und über die Insel Elba. L u cca, durch den Wiener Congreß der verwitweten Königinvon Etrurien, M a r i a Lu i se, einer Tochter des Königs Karls I V. von Spanien, als ein Herzogthum mit völliger Souverainetat überlassen, wird seit ihrem Tode l 824 von ihrem Sohne Karl Ludwig, geboren 1799, beherrscht. Modena kam nach der Auflösung des Königreichs Italien 1814 an den Herzog Franz Iv. zurück, welcher nach dem Ableben seiner Mutter 1629 auch das Herzogthum Massa und das Fürstenthum Carrara erbte. Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla gehören der verwitweten Kaiserin von Frankreich, Napoleons zwei- ter Gemalin, M a r ia Luise, für ihre Lebensdauer; nach ihrem Tode folgen die Nachkommen der Königin von Etrurien, also der Herzog von Lucca, im Besitze, Lucca aber soll alsdann mit Tos- cana vereinigt werden. Sardinien, zu welchem der Wiener Congreß Genua schlug, wird jetzt von Karl Albert, Prinz von Carignatr, geboren 1796, beherrscht, welcher dem Könige Karl Felix Joseph auf dem Throne folgte 1831. Unter dem Namen eines lombardisch-venetianischen Königreichs machen endlich Mailand und Venedig seit den Ereignissen von 1814 einen Theil der östreichischen Monarchie aus. tz. 96. Außereuropäische Staaten. In starrer Unbeweglichkeit oder einem todtenahnlichen Ei- nerlei liegen die Staaten von Africa und Asien, wo keine Europäer herrschen; sie also bieten der Geschichte keinen der Aufbewahrung würdigen Stoff. M ehe met Ali, der Vicekönig von Aegyp- ten, sonst schon bekannt durch einigen Anflug europäischer Bil- dung, versucht in der neuesten Zeit 1832 das schon lockere Band,

6. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 81

1835 - Stendal : Franzen und Große
81 töpfern Richard/ abdrangcn. Schon seit 1283 er- langte das Parlament allmählig seine vollständigere Ausbildung durch das Haus der Gemeinen. 117. Wiederaufleben christlicher Reiche in Spanien. In Spanien hakten sich in den asturischen Gebir- gen und längs der Pyrenäen aus den Abkömmlingen geflüchteter Wcstgothen allmahlig im 10. und 11. Jahr- hundert die kleinen Königreiche von Leon, Navarra, Burgos und Aragon gebildet/ die im Kampf mit den mächtigen aber oft uneinigen Saraccnen sich nach und nach vergrößerten. Seit 1109 kommt Portugal als besonderer Staat hinzu; Burgos aber und Leon verschmolzen zu Einem Reiche (Castilien) seit 1252. Großer Sieg Alphonso's Viii. von Castilien über die Araber beitolosa 1212, und Eroberung von Sevilla und.cadiz durch Ferdinand Iii. 1250. Aragonien wachst durch die Balearen 1229, durch Valencia, und 1282 kam Sicilien, 1326 Sardinien hinzu. Nur Grenada blieb seitdem den Moslim. 118. Der Norden. In den Nordischen Reichen war nach vielen ver- geblichen Versuchen das Christcnthum im Anfänge des 11. Jahrhunderts eingeführt worden. Doch hatten die Slaven in Polen bereits 964, die in Rußland 988 das Christenthum angenommen. Die Preußen sollten durch den Kreuzzug der deutschen Ritter (1230 — 1283) dazu ^bekehrt werden; doch fanden die meisten im Wi- derstande den Untergang oder flohen nach Littauen, wo- hin der Christenglaube erst 1386 drang, als Großfürst Iagello sich mit der Königin Hedwig von Polen, Ludwigs des Großen Tochter, vermählte. 6

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 90

1835 - Berlin : Trautwein
90 Dritte Periode. 1096 - 1273. Aragonien's König Peter I. eroberte 1096 Huesca, sein Nachfolger Alfons I., der Schlachtenlieferer, welcher 1104 gegen die Araber siel, 1118 Saragossa. Durch Verlobung der Tochter seines Bruders Ramiro's Ii., Petronella, mit dem Grafen Rai- mund Berengar von Barcelona — dessen Vater durch Hcirath die südlich von der Durance liegende Hälfte der Provence er- worben hatte, welche jedoch bald an eine Nebenlinie siel — wurde Catalonien mit Aragonien 1137 vereinigt. Alfons Ii. (1162—1196) erwarb durch Vermächtniß die Grafschaft Rous- sillon; Peter Ii. fand im Albigenserkriege als Vertheidiger des ihm lehnspflichtigen Vizgrafen von Carcassonne, Beziers und Albi in der Schlacht bei Muret (1213) seinen Tod. Jakob I. oder der Eroberer (1213—1276) eroberte 1229 u. 1230 Mallorca, da- durch bald auch Minorca und Iviza zur Unterwerfung nüthi- gend, und 1232—1252 das ganze Königreich Valencia, die Haupt- stadt 1238; durch Vorrechte und weise Gesetze förderte er dessen Wohlstand, so wie auch Aragonien von ihm ein neues Gesetzbuch erhielt. Sein älterer Sohn Peter Iii. (1276—1285) erwarb als Manfred's Schwiegersohn 1282 durch die sicilianische Vesper Sicilien; der jüngere Jakob erhielt die balcarischen Inseln nebst Roussillon, Cerdagne und Montpellier als Königreich Mallorca*). Navarra, schon früh durch die Macht der Nachbarreiche an Erweiterung gehindert, war 1076—1134 mit Aragonien ver- einigt; ein Nachkomme des alten Königshauses wurde darauf zum Könige erhoben, und durch das Erlöschen der männlichen Nach- kommen desselben kam die Krone 1234 an den Grafen Theobald von Champagne, dessen Enkelinn Johanna I., Königinn seit 1274, sich mit Philipp (Iv.) von Frankreich 1284 vermählte. Portugal wurde dadurch begründet, daß König Alfons Vi. 1094 für geleistete Kriegsdienste seine Tochter und die Statthal- terschaft zwischen dem Minho und Duero und über diesen hinaus lind hemmten auch das Emporkommen des Bürgerstandes; jedoch erschienest Ab- geordnete desselben bereits 1188 und 1202 auf de», Reichstage. *) Die Städte hoben sich in dieser Periode sehr, in Aragonien, wo Sa- ragossa 1118 die Vorrechte des »icdern Adels erhielt, durch Begünstigung der Könige, welche in ihnen eine Stütze gegen den mächtigen, oft widerstrebenden Adel fanden, in Catalonien durch Handel und Gcwcrbfleiß. Dort schickten sie zuerst 1134 und 1162 Abgeordnete auf den Reichstag, hier zuerst 1250, aber erst 1283 wird ihnen hier von, Könige die Neichsstandschast zugcstanden. Die Geistlichkeit, weniger einstußreich als in andern Ländern, erscheint zuerst 1162 aus dem Reichstage, als besonderer Stand zuerst 1301.

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 135

1835 - Berlin : Trautwein
§. 6. Pyrenäische Halbinsel. 135 Sitten machte das Land häufig zum Schauplahe wilder Partei ung und wiederholter Kämpfe zwischen Adel und König*). §. 6. Die Staaten der pyrcnaischen Halbinsel. Das Königreich Granada verdankte seine Fortdauer bis 1492 ungeachtet vielfacher innern Zerrüttungen meist nur der Um einigkeit der Christen; die Fruchtbarkeit des Landes enthielt zum Therl den früher» Wohlstand. — Castilien wurde um 1300 durch einen vierzigjährigen Erb fob gestreit, welchen Alfons X. durch Ausschließung der Söhne seines vor ihm gestorbenen ältern Sohnes, der Znfanten von la Cerda, zu Gunsten des jüngern, Sancho's Iv. (1284—1295), veranlaßte, zer- rüttet und durch die Araber und benachbarte christliche Fürsten geschma^ lert. Die innere Zerrüttung und des Adels anmaßlicher Trotz stiegen nach dem frühen Tode Ferdinand's Iv. (1295 —1312) währ rend der Unmündigkeit seines Sohnes Alfons Xi. (1312—1350), bis dieser, selbst die Negierung übernehmend und kraftvoll führend, den Adel beschränkte, Ordnung zurückführte und das abgefallene Granada wieder zinsbar machte, aber auch durch seine fortwäh, renden Kriege gegen die Araber eine sehr verderbliche Abgabe von allem, was verkauft wurde, (Alcavala) veranlaßte. Sein Sohn Peter der Grausame (1350 — 1369) erregte durch Leu denschaftlichkeit und Strenge gegen die Großen so allgemeine Um Zufriedenheit, daß sein unächter Bruder, Heinrich von Tra- stamara, durch die französischen Kameradschaften unter du Gues- clin unterstützt, ihn 1366 vom Throne stürzte und ihn, nachdem ihn der schwarze Prinz noch einmal wieder auf denselben erho- den, bei Montiel 1369 besiegte und ermordete. Er, Heinrich Ii. (1369—1379), behauptete sich gegen die Ansprüche und Versuche mehrerer Verwandten des Königshauses; sein Sohn Zohann I. (1379 — 1390) suchte vergeblich Portugal zu erobern. Heinrich Iii. Bnrgergeist siegte über den mittelalterlichen Rittcrgeist. Die Bildung war gemäken und die Litten durch die Grausamkeit, mit welcher der Krieg geführt worden war, verwildert. *) Der König war sehr beschränkt durch die Macht eines nicht zahlrei» che», aber säst a»es Grundcigenthum besitzenden Lehnsadcls, dessen angesehenste Mitglieder in ihren Gebieten unabhängigen Fürsten glichen. Zu den Versamm- lungen des Adels und der der Krone ergebeneren Geistlichkeit wurden seit 1325 Abgeordnete der Städte gezogen; allem diese waren nicht zahlreich und mäch- tig genug, um jenen das Gleichgewicht ju halten.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 341

1854 - Weimar : Böhlau
341 in Aversa durch einen Vertrag verbunden hatten. Von Melfi aus, das in fruchtbarer Gegend lag und von steilen Bergen und tiefen Schluchten umgeben war, plünderten sie Freund und Feind. Nach- dem sie die Griechen in einer entscheidenden Schlacht geschlagen hatten, eroberten sie Apulien, und Wilhelm von Hauteville, genannt Eisen arm, nahm den Titel eines Grafen von Apulien an und wurde von Heinrich Hi. in dieser Würde anerkannt. Der Papst Leo Ix., welcher die Normannen aus Italien vertreiben wollte, wurde von ihnen bei Civitella 1053 geschlagen und gefan- gen genommen. Die Macht der Normannen vergrößerte durch neue Eroberungen Robert, mit dem Beinamen Guiscard, d. i. der Schlankopf. Er erhielt vom Papst Nikolaus Ii. den Titel eines Herzogs von Apulien und Kalabrien. Robert's Bruder Roger machte sich durch eine Reihe von Siegen (1060 —1090) zum Herrn von Sicilien. Robert aber vertrieb die Griechen aus Unteritalien, eroberte das durch seine medicinische Schule berühmte Salerno und vereinigte die bedeutende Handelstadt Ama lfi mit seinem Reich. Er leistete Gregor Vh. Beistand gegen Heinrich Iv. und setzte das griechische Reich durch zwei Kriegszüge in Schrecken, starb aber auf dem zweiten 1085 auf der Insel Cephalonia. Wir wollen nun noch einen Blick auf den italienischen Handel Der Handel, werfen. Zwei Städte, Amalfi und Venedig, treten da vor allen hervor. Amalfi, sechs Meilen südlich von Neapel im Meerbusen von Salerno gelegen, hat frühzeitig Seehandel und zwar nach der Le- vante getrieben. Seine Schifffahrt entwickelte sich kräftig in Käm- pfen mit den Arabern. Amalfi behauptete seine Unabhängigkeit und konstituirte sich zu einem Freistaat, dessen ergiebige Hülfs- quellen Handel und Schifffahrt waren. Seine Kaufleute hatten in Palermo, Syrakus, Messina und anderen sieilischen Städten Waa- renniederlagen und gingen von da wahrscheinlich nach Afrika über. Im 10. Jahrhundert begegnet man amalfitaner Schiffen in Alexan- drien und Beirut, und neben den Venetianern scheinen die Amal- fitaner in Constantinopel Privilegien und Vorrechte besessen zu ha- den. Amalfi zählte zur Zeit seiner Blüthe 50,000 Einwohner, sein Geld hatte durch ganz Italien und in der Levante vollgültigen Kurs, seine Flotte herrschte auf den Gewässern des Mittelmeeres und seine Schifffahrtsgesetze fanden allgemeinen Eingang. Einem Bürger Amalfi's, Flavio Gioja, schreibt man die Erfindung des Kompasses zu; und wenn man darüber auch nicht im Kla- ren ist, so hat er doch jedenfalls das Verdienst der Verbesserung und Anwendung dieses wichtigen Instruments. Von Venedig haben wir bereits in dem vorigen Zeitraume (S. 234) gesprochen. Die venetianische Seemacht wuchs besonders seit die Araber auf den Kampfplatz traten. Die byzantinischen Kai- ser fanden es bequem, den Arabern die italienische Marine entge- genzustellen und deren Dienste durch Vorrechte und Monopole zu vergelten, durch welche sie den Handel und die Schifffahrt der Frem- den in ihrem Lande auf Kosten der eignen Unterthanen bevorzug- ten. Ohne Zweifel war es Venedig, welches davon zuerst den Ge- nuß hatte. Das Freundschaftsbündniß mit dem griechischen Kaiser-

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 229

1877 - Berlin : Herbig
Pyrenäische Halbinsel. 229 1066. Schlacht bei Hastings (spr. Hostings) an Wilhelm den Eroberer, Herzog von der Normandie, der sico in West- minster zum König von England krönen lässt. §. 4. Pyrenäische Halbinsel. 756—1031. Chaiifat von Corduva, gegründet von dem letzten Ommaijaden Äbderrahman (s. S. 212). Glänzendste Zeit im 9. u. 10. Jahrhundert. (Äbderrahman I1l, Hakem Ii., Feldherr Almanzor.) Das volkreiche Cordöva Sitz der Wissenschaften und Künste. 1031. Verfall des Cfaalifats von Cordöva, Auflösung in eine Menge kleiner Herrschaften. Die Morabethen oder Älmora- viden (Jusuf), aus Mauretanien zu Hülfe gerufen, stellen sich mit Er- folg dem Andrängen der Christen entgegen (10861 und reifsen dann die Herrschaft des muhainmedanischen Spaniens an sich. Christliche Reiche: Asturien (Oviedo), seit Aitons’ 111. Eroberungen bis zum Duero (im .10 Jahrhundert) von der neuen Residenz Leon Königreich Leon genannt. Castilien (so genannt von den gegen die Aräber errichteten Castellen), anfänglich eine Grafschaft Asturiens. Navarra, pyrenäisches Grenzland, erst Grafschaft unter frän- kischer Lehnshoheit, dann unabhängig. Sancho I. nimmt den Titel König von Navarra an (905), unterwirft Aragon (so genannt von der römischen Provinz Tarraconensis), ursprünglich fränkische Grafschaft am Ebro. 1000—1035. Sancho Iii., der Grofso, König von Navarra, durch Erbschaft König von Castilien, theilt bei seinem Tode das Reich unter seine drei Söhne. Da kuiz darauf Leon und Castilien vereinigt werden, so bestehen fortan drei christliche Reiche in Spanien: 1) Castilien-Leon, 2) Navarra, 3) Aragon. Daneben die Graf- schaft Barcelona (auch Catalonien, von Gothelania, Gothenland), aus der spanischen Mark Karls des Grofsen emstanden, seit Karl dem Kahlen unabhängig. Kämpfe des liuyjjiaz, von den Aräbern gen. Cid, d. h. Herr (f 1099).
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